Der Tag beginnt mit einem Blick auf den Tagesplan: Aufgaben checken, Nachrichten durchgehen – alles wirkt erstmal machbar. Doch dann geht’s los. In Asana überschlagen sich die Kommentare, eine dringende Aufgabe jagt die nächste. Das Telefon klingelt: „Kannst du mal kurz …?“ Und zack – war’s das mit dem Plan. Willkommen in meinem Alltag. Nicht jeder Tag ist so wild, aber oft genug schnell, voll und überraschend.
Der Aufruf von Sabine Landau zur Blogparade „Fokus & Konzentration“ hat mich dazu inspiriert, dich mitzunehmen: Wie ich es trotz allem schaffe, meinen Fokus zu finden – oder ihn zumindest immer wieder zurückhole.
Die Inhalte dieses Blogartikels
Was Konzentration im meinem Alltag so schwer macht
Konzentration ist leicht, wenn niemand etwas von einem will. Aber meistens will dann doch jemand etwas. Kaum habe ich mich in eine Aufgabe vertieft und mich eingedacht, ploppt die nächste Info in Asana auf. Oder jemand steht im Büro und fragt: „Hast du kurz eine Minute?“ (Spoiler: Nur eine Minute ist es nie.)
Was es besonders tricky macht: Die Unterbrechungen haben selten etwas mit dem zu tun, woran ich gerade arbeite. Puh – also bin ich raus. Und der Blick auf die Uhr verrät: Bis zum nächsten Meeting ist es auch nicht mehr lang. Da schnappe ich mir doch lieber eine kleine Aufgabe – da wartet noch ein Banner. Ich soll den vom Vorjahr „mal eben“ anpassen. Kein Ding, mach ich fix. Aber dann fällt auf, dass es doch nicht nur die angekündigte textliche Anpassung ist, sondern erst noch ein neues Zielgruppenbild gesucht und bearbeitet werden muss – ein Briefing für des neue Zielgruppenbild fehlt jedoch. Ich versuche das zu klären und in der Zwischenzeit ist das Meeting da.
Es ist ein Auftaktmeeting zu einer neuen Veranstaltung. Viele Infos und noch mehr Aufgaben. Noch während ich alles für mich festhalte und mir erste Ideen notieren möchte, meldet sich jemand mit einem Last-Minute-Änderungswunsch zu einer ganz andern Sache und schwupp, ist der Faden weg.
Meine Arbeit ist oft geprägt von parallel laufenden Projekten. Ich Wechsel ständig zwischen Themen, Formaten, Abteilungen. Vielleicht fragst du dich jetzt auch, wie ich denn überhaupt noch zum Arbeiten komme und ob ich da noch durchsehe. Ist nicht einfach, aber mit guten Prozessen, klaren Aufgabenstellungen – und dem Willen, den eigenen Fokus immer wieder neu zu finden – machbar.
Meine Strategien für mehr Fokus
Ich habe mich irgendwann damit abgefunden, dass oft der Tag anders läuft als gedacht. Stattdessen habe ich Wege gesucht, mit der Unruhe zu arbeiten, statt gegen sie. Hier sind ein paar Strategien, die mir im Design-Alltag helfen, den Fokus nicht komplett zu verlieren bzw. ihn wiederzufinden:
- Aufgaben im Blog bearbeiten
Wenn möglich, fasse ich ähnliche Aufgaben zusammen. Also z. B. einen ganzen Schwung an Adaptionen zu einem Projekt auf einmal erledigen. Das spart Eindenk-Zeit und mein Gehirn muss nicht dauernd zwischen ganz verschiedenen Themen springen. - Gedanken retten bei Unterbrechungen
Steht jemand in der Bürotür oder klingelt das Telefon und ich bin noch mitten im Gedanken, bitte ich kurz um Zeit. So kann ich den Gedanken zu Ende denken und mir einen Anker setzen, der es mir im Anschluss an die Unterbrechung erleichtert, schnell wieder reinzukommen. - Zeit im Kalender blocken
Manche Aufgaben erfordern sehr konzentriertes Arbeiten. Für diese Phasen blocke ich mir bewusst Zeit im Kalender – mal sind es nur 30 Minuten, mal mehrere Stunden. In dieser Zeit öffne ich kein Postfach, lese keine Asana-Kommentare und lasse auch das Telefon klingeln. Es gibt einfach kein „nur kurz“ zwischendurch. Bei neuen Projekten versuche ich morgens das „Tagesgeschäft“ zu erledigen und nehme mich dann für den Rest des Tages raus, um wirklich tief eintauchen zu können. - „Erst klären, dann layouten“
Klingt banal, aber ich erinnere mich selbst regelmäßig daran: Erst die offenen Fragen klären, dann loslegen. Sonst arbeite ich ins Blaue. Ein fehlendes Puzzleteil kann schnell dazu führen, dass ich die Arbeit doppelt mache. - Akzeptanz statt Perfektion
Nicht jeder Tag wird fokussiert sein – und das ist okay. Ich versuche, mich nicht zu sehr zu ärgern, wenn es mal wieder drunter und drüber geht. Das Arbeitsleben hält sich nun mal nicht immer an Prozesse und Strukturen. Ich muss also für mich selbst einstehen und darf nach Möglichkeit nicht zulassen, dass das Chaos gewinnt.
Fazit: Fokus braucht Aufmerksamkeit – und Selbstbehauptung
Fokus bedeutet für mich nicht, stundenlang wie abgeschottet vor mich hin zu arbeiten. Es geht eher darum, immer wieder konzentriert an den Aufgabe zu arbeiten – auch wenn drumherum gerade alles wuselt. Klar, manchmal klappt das besser, manchmal weniger. Aber je klarer ich den Fokus setzen kann, desto leichter fällt es mir, ganz und gar bei der Aufgabe zu bleiben. So mache ich nicht schnell schell irgendwas, nur damit was da ist, sondern kann versuchen ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.
Und wenn’s dann doch mal chaotisch wird: tief durchatmen, Prioritäten neu sortieren – und weitermachen. Der Fokus auf die Aufgabe ist leider keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas, das ich immer wieder bewusst einfordern muss. Ein Kraftakt manchmal – aber einer, der sich am Ende fast immer lohnt.
Wie ist das bei dir? Hast du Strategien, um trotz Trubel den Fokus zu behalten? Oder gibt’s Momente, in denen du ihn einfach bewusst loslässt? Teile sie gern in den Kommentaren – ich freu mich auf den Austausch!
Liebe Dana,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag zu meiner Blogparade! Besonders dein Gedanke, nicht mehr gegen die Unruhe zu kämpfen, sondern mit ihr zu arbeiten, finde ich total treffend. Das ist so eine wichtige Perspektive – gerade an Tagen, die ganz anders verlaufen als geplant.
Deine fünf Tipps bringen es auf den Punkt. Vieles setze ich ähnlich um. Besonders deinen letzten Tipp finde ich sehr wichtig: sich selbst nicht zu viel abzuverlangen und anzuerkennen, dass nicht jeder Tag gleich funktioniert. So entsteht Raum für mehr Gelassenheit und genau das brauchen wir doch oft am meisten.
Danke, dass du deine Ideen geteilt hast! So entsteht (hoffentlich) eine große Sammlung an unseren besten Tipps für Fokus und Konzentration.
Liebe Grüße
Sabine
Liebe Sabine,
vielen Dank für deine wertschätzenden Worte – das freut mich sehr! Der Gedanke, mit der Unruhe zu arbeiten statt gegen sie, begleitet mich schon eine Weile. Schön, dass er bei dir so gut ankommt. Ich bin gespannt, welche weiteren Beiträge noch zusammenkommen – ich finde es jetzt schon inspirierend.
Liebe Grüße
Dana
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